Die letzte Reise
Langsam öffnete er die Augen, er schaute sich um und musterte die Umgebung. Es sah aus wie eine Höhle,
eine sehr große Höhle, deren Wände waren aus dunklem Gestein. Er schüttelte kurz den Kopf, schloss die Augen wieder und öffnete sie erneut. Er drehte sich mehrfach um sich selber, ehe er merkte das er sich schneller drehen konnte als er erwartet hatte. Wie war er nur hierher gekommen, eben war er noch an einem vollkommen anderem Ort gewesen und nun stand er hier.
Hinter ihm eine Wand und vor seinen Füßen ein Pfad. Es sah aus als hätten schon sehr sehr viele Leute diesen Pfad benutzt, nur wo würde dieser Weg ihn hinführen. Er drehte sich noch einmal zu der Wand hin, legte seine Hand auf den Stein und spürte die kälte, Es war eine kalte, feuchte Wand und er konnte die
Unebenheiten ebenso spüren wie die Sandkörner unter seinen Füßen. Es war also kein Traum, er schien wirklich hier zu sein. Erneut schüttelte er kurz den Kopf ehe er sich entschied dem Pfad zu folgen.
Seine Gedanken wanderten an den Ort wo er vorher gewesen war, er dachte an das Lächeln auf ihren Lippen,die Tränen in ihren Augen. Eigentlich hatte er was sagen wollen und dann war er hier aufgewacht.
Nun ob es einen Weg zurück gab? Doch wollte er eigentlich wirklich zurück? Er hob seine Hände an und bewegte seine Finger, als würde er Klavier spielen. Es war so einfach, keine Probleme bei einer einzigen der Bewegungen. Er konnte diesem Pfad folgen und das obwohl der Weg doch alles andere als eben war, wie war das nur möglich gewesen. Ein Stück war er gegangen als er einen Steg erblickte und das diese Höhle immer größer wurde, der Pfad führte auf den Steg zu und sein Teil der Höhle schien mit dem Wasser abzuschließen.
Das Wasser einen langen Fluß zu bilden. Am Steg lag ein Boot und es saß auch jemand darin. Bekleidet mit einem langen schwarzen Umhang, der Kaputze tief ins Gesicht gezogen.
Er blieb stehen, bevor er einen Fußauf den Steg setze. Sein Blick wanderte zurück zu der Wand, gab es auch die einen Funken Hoffnung daser zurückkönnte zu ihr? Das erdie Worte noch sagen könnte die ihm aufder Zünge gelegen hatten. Nur selbst wenn er sie aussprechen hätte können, ob sieihn wohl verstanden hätte, Er wusste es nicht. Langsam ging erin die Knie und schaute den Steg entlang zum Boot. Diese Bewegung hatte er auch schon so lange nicht mehr tun können.
Er erhob sich wieder und betrat die Hölzdielen. Sie knarrten leicht unter seinen Füßen und ein kalter Windhauch umspielte ihn, er hörte ein leises flüstern, eine leise Stimme die murmelte dassie ihn liebte.
Sämtliche Haare an seinem Körper suchten einen Stehplatz und er seufzte einmal tief.
Zögerlich ging er auf das Boot zu.
Die Person erhob sich, wobei das Schiff nicht einmal ein kleines bisschen wackelte und nahm die Kaputze ab.
Mit großen Augen schaute er sie an und das Lächeln auf ihren Lippen.
„Wie Wie Wie ist das das? Wie Wie kannst kannst du?“ fragte er sie nur und versuchte den Knoten aus seinen Gedanken zu bekommen und seiner Zunge. Sie lächelte ihn an, sein Herz fühlte sich so warm an dadurch.
„Ich werde dich noch ein Stück begleiten, dieses eine Stück noch.“ erklärte sie und er nickte nur.
„Werde ich sie jemals wiedersehen?” er drehte sich um und schaute noch einmal zu der Wand.
Ihr Lächeln und die Tränen waren das, was ihm durch seine Gedanken wanderte.
„Das wirst du, den wie ich nun dich hier abhole, so werde ich eines Tages hier sein um sie abzuholen und an einen anderen Ort zu bringen. Dort werdet ihr frei sein, zusammen und glücklich.” Er überlegte einen Augenblick, während er zwischen der Person im Boot und der Wand hin und her sah. „Versprichst du es mir?“ wollte er wissen, die Frage ob er noch einmal zurück dürfte, traute er sich nicht zu stellen.
„Ich verspreche es dir. Eines Tages werde ich sie zu dir bringen, wen sie soweit ist. Erst einmal aber bist heute du an der Reihe und sie wird noch eine Weile warten müssen. Komm zu mir ins Boot.“
Sie streckte ihm die Hand entgegen, er griff danach und stieg zu ihr ins Boot.
In ihrer Hand erschien ein langer Stab, mit dem sie sich vom Steg abstieß und dann das Boot ins tiefere Wasser schob.
Er blickte sie musternd an, als würde er sie heute das erste mal sehen, doch dabei war sie doch eigentlich ihm so vertraut.
„Wie kommt es das du mich begleitest, sag mir nicht das du auch..“ er stockte, dieses Wort konnte er nicht aussprechen.
„Nein ich bin es nicht, doch ich bin hier um dich zu begleiten. Das war schon immer meine Aufgabe. Ich bin ein Engel des Totenriches. Ich bin nur auf der Welt um an und an zu verstehen.“
Dieses Lächeln war noch immer auf ihren Lippen und die wärme breitete sich ihn ihm nun ganz aus.
„Ich hab dich lieb, Opa“ flüsterte sie nun und steuerte das Boot immer weiter, den Fluss entlang.